Ejlskov Case 7 DE

Die Aufgabe des Projekts bestand darin, belastete Böden und Grundwasser in einer ehemaligen Industrieanlage im Norden Stockholms zu behandeln, die von PCE, TCE sowie weiteren chlorierten Kohlenwasserstoffen verunreinigt worden waren. Das Gelände diente bereits seit dem späten 18. Jahrhundert als Industriestandort, an dem Kabel und Telefonteile produziert wurden. Die Verunreinigungen wurden durch den umfangreichen Einsatz von chlorierten Lösungsmitteln zur Reinigung der hergestellten Teile verursacht. 

Projektziel

Ziel war es, alle Risiken für die zukünftige Nutzung des Geländes zu beseitigen. Hierzu zählte auch die Verbesserung des Raumklimas in den bestehenden Gebäuden, die in Büros, Wohnungen und eine Bibliothek umgewandelt worden waren.

Ergebnisse

Nach Abschluss eines umfangreichen, maßgeschneiderten Injektionsprogramms konnten die lokalen Umweltbehörden den Sanierungsgrad am Standort genehmigen und ein NFA-Schreiben (No Further Action Letter, NFA) an den Kunden ausstellen.

Charakterisierung des Standortes

Ein dynamischer Ansatz wurde für die vorläufige Standortcharakterisierung gewählt: Sie erfolgte mittels MIP-Technologie als Screeninginstrument der chlorierten Lösungsmittel in Kombination mit einer 3D-Modellierung. Das Modell zeigte eine Fahne volatiler chlorierter organischer Schadstoffe (CVOC) mit einer Gesamtfläche von rund 1.500 Quadratmetern. Im Quellbereich wurden Konzentrationen des Lösemittels Trichlorethen (TCE) von bis zu 150 ppm nachgewiesen. Die Charakterisierung des Untergrunds spielte eine wichtige Rolle für die Ausarbeitung des Injektionsprogramms, da die Untergrundkontur hierbei eine schmale, aber tiefe Senke direkt unter dem Gebäude zeigte. Basierend auf den gesammelten Informationen wurde das Injektionsprogramm konzipiert: ein Raster mit mehr als 600 Injektionsstellen für das Einbringen von 30 Tonnen BOS 100®.
 

Sanierungstechnologie

BOS 100® ist eine proprietäre Technologie. Hierbei kommt ein Injektionsmittel aus Aktivkohle zum Einsatz, die mit nullwertigem Eisen belegt wird, und dann auf eine chlorierte VOC-Fahne oder einen Quellbereich angewendet wird. Das kohlenstoffbasierte Injektat behandelt gelöste chlorierte Lösungsmittel vor Ort. Das Injektat besteht aus einem Aktivkohlekatalysator, der mit reaktivem Nano-Eisen belegt wird. Die Aktivkohle bindet die Schadstoffe an sich, die so in konzentrierter Form mit dem reaktiven Eisen zusammengeführt werden.

Chlorierte organische Schadstoffe (CVOC) werden mittels reduktiver Dechlorierung infolge des direkten Kontakts mit dem Eisen effektiv behandelt. Der adsorptive Kohlenstoffträger fängt die ursprüngliche Verunreinigung und bindet sie. Abbauprodukte werden so lange gebunden, bis eine vollständige reduktive Dechlorierung durch das reaktive Eisen erfolgt, wodurch der Schutz der Grundwasserqualität während des gesamten Sanierungsszyklus gewährleistet ist.